Prokrastination - Dem Aufschiebemonster die Stirn bieten oder es doch manchmal umarmen?

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Prokrastination

Dem Aufschiebemonster die Stirn bieten oder es doch manchmal umarmen?

Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen und Folgen von Prokrastination und liefert effektive Strategien, um dieses hartnäckige Verhaltensmuster zu durchbrechen und ein produktiveres und erfüllteres Leben zu führen. Aber er zeigt auch, dass Prokrastination nicht immer ein Feind sein muss, sondern manchmal sogar zum Erfolg beitragen kann.

Von Annemarie Massorz

Schnellnavigation: Das findest Du in diesem Artikel

  • 1. Was passiert im Gehirn bei Prokrastination?

  • 2. Die psychologischen Wurzeln der Prokrastination

  • 3. Die Folgen der Prokrastination

  • 4. Wer prokrastiniert am meisten?

  • 5. Prokrastination - Manchmal auch ein Turbo für die Produktivität?

  • 6. Wie überwindet man Prokrastination?

  • 7. Fazit

  • 8. Buchempfehlungen


Prokrastination

Wir alle kennen sie: Die Prokrastination, diese lästige Angewohnheit, wichtige Aufgaben immer wieder nach hinten zu schieben, bis der Druck unerträglich wird und wir in letzter Minute in einem hektischen Aktionismus versinken.  Doch Prokrastination ist mehr als nur Faulheit oder mangelnde Disziplin.  Sie ist ein komplexes psychologisches Phänomen, das uns Zeit, Energie und Nerven raubt und uns daran hindern kann, unsere Ziele zu erreichen.

Wir alle kennen das: Der Abgabetermin der Hausarbeit rückt bedrohlich näher, die Präsentation steht vor der Tür, der Mount Everest an Bügelwäsche wächst unaufhaltsam – und was machen wir? Wir scrollen durch TikTok, putzen die Wohnung oder schauen zum fünften Mal die gleiche Folge unserer Lieblingsserie. Prokrastination, die Kunst des Aufschiebens, ist ein Meisterwerk der Selbsttäuschung, das unser Gehirn mit Bravour inszeniert.


1. Was passiert im Gehirn bei Prokrastination?

Aber was passiert da eigentlich in unserem Kopf, wenn wir uns so gekonnt selbst sabotieren und wichtige Aufgaben auf die lange Bank schieben ?
Stell Dir vor, Dein Gehirn ist eine WG, in der zwei Mitbewohner um die Vorherrschaft kämpfen:

Mitbewohner 1: Der "Easy-Going-Typ" (limbisches System)

Dieser Typ ist der coole Mitbewohner, der immer für Spaß zu haben ist. Er liebt spontane Aktionen, lässt sich treiben und genießt das Leben in vollen Zügen. “Yolo!” ist sein Motto. Er verführt Dich mit leckeren Snacks, spannenden Serien und lustigen Katzenviedeos. “Komm schon”, flüstert er Dir ins Ohr, “lernen kannst Du morgen auch noch! Lass und lieber Pizza bestellen und ne Runde chillen!”

Mitbewohner 2: Der "Verantwortungsbewusste" (präfrontaler Cortex)

Dieser Mitbewohner ist der Ordnungsfanatiker der WG. Er plant gerne, denkt an die Zukunft und sorgt dafür, dass die Rechnungen bezahlt werden. “Ohne Fleiß kein Preis!” ist sein Credo. Er erinnert Dich an Deine Verpflichtungen und mahnt Dich zur Disziplin: “Hey, vergiss nicht, dass Du noch für die Prüfung lernen musst! Und die Wohnung könnte auch mal wieder einen neuen Putz vertragen!” Wenn wir prokrastinieren, hat der “Easy-Going-Typ” die Kontrolle übernommen. Er überflutet die WG mit guter Laune und lässt den “Verantwortungsbewussten” wie einen Spielverderber dastehen.

Die Kommunikation der beiden ist gestört, die “Stimme der Vernunft” wird ignoriert. Das Ergebnis: Wir geben den Verlockungen des Moments nach und vertagen die unangenehmen Aufgaben auf irgendwann… vielleicht… später… mal sehen…

Die neurochemische Party im Gehirn:

Aber nicht nur die verschiedenen Hirnregionen spielen eine Rolle bei der Prokrastination, sondern auch die Neurotransmitter, die chemischen Botenstoffe, die für die Kommunikation zwischen den Nervenzellen verantwortlich sind.

Dopamin: das “Glückshormon” sorgt für gute Laune und Motivation. Wenn wir prokrastinieren, schüttet unser Gehirn Dopamin aus, weil wir uns mit angenehmen Dingen beschäftigen. Das Problem: Dieser Dopamin-Kick ist nur von kurzer Dauer. Langfristig führt Prokrastination zu einem Dopamin-Mangel, weil wir die Befriedigung verpassen, die sich einstellt, wenn wir die Ziele erreichen. Es ist wie mit Fast Food: Es schmeckt zwar im Moment gut, aber auf Dauer macht es uns nicht glücklich.

Serotonin: Dieser Neurotransmitter ist für unsere Stimmung und unser Wohlbefinden zuständig. Prokrastination kann zu einem Serotonin-Mangel führen, da wir uns durch das ständige Aufschieben gestresst und unzufrieden fühlen. Es ist, als würden wir ständig mit einem schlechten Gewissen herumlaufen.

2. Die psychologischen Wurzeln der Prokrastination

Lernprozesse

Wenn wir in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit Prokrastination gemacht haben (zum Beispiel trotz Aufschiebens eine gute Note bekommen haben), verfestigt sich dieses Verhaltensmuster. Unser Gehirn denkt sich: “Hey, warum sich anstrengen, wenn es auch ohne geht?”

Selbstwertgefühl

Menschen mit einem niedrigen Selbstwertgefühl neigen eher zu Prokrastination, da sie Angst vor Versagen haben. Sie zweifeln an sich selbst und verzögern lieber die Erledigung von Arbeiten, um sich nicht mit möglichen Misserfolgen auseinandersetzen zu müssen.

Perfektionismus

Der Drang nach Perfektion kann zu Prokrastination führen, indem er uns davon abhält, unsere Aufgaben zu erledigen. Perfektionisten fürchten häufig, Fehler zu machen, und deshalb schieben sie ihre Vorhaben immer weiter hinaus, was zu unnötigem Stress und Unzufriedenheit führen kann.


3. Die  Folgen  der  Prokrastination

Prokrastination ist nicht nur ein Zeitfresser, sondern kann auch erhebliche negative Auswirkungen auf unser Leben haben:

Stress und Zeitdruck

Das ständige Hinauszögern führt zu einem Teufelskreis aus Stress, Zeitdruck und Schuldgefühle. Je länger wir eine Angelegenheit aufschieben, desto größer wird der Druck, sie endlich zu erledigen.

Verminderte Leistungsfähigkeit

Prokrastination kann unsere Konzentration, Motivation und Produktivität beeinträchtigen. Wir verschwenden wertvolle Energie mit der Vermeidung von Pflichten, anstatt sie effektiv zu erledigen.

Negative Auswirkungen auf die Gesundheit

Chronischer Stress und Schlafmangel, die oft mit Prokrastination einhergehen, können unsere körperliche und psychische Gesundheit beeinträchtigen.

Geringeres Selbstwertgefühl

Wenn wir unsere Ziele nicht erreichen und ständig Zeit schinden, kann dies unser Selbstwertgefühl und unser Selbstvertrauen schwächen.

Probleme in Beruf und Privatleben

Ständige Verzögerungen können zu Konflikten mit Kollegen, Vorgesetzten oder Partner führen und unsere Beziehungen belasten.

4. Wer prokrastiniert am meisten?

* Prokrastination ist ein weit verbreitetes Phänomen. Aber wer sind eigentlich die Meister der “Aufschieberitis”? Gibt es bestimmte Gruppen, die besonders häufig Dinge auf die lange Bank schieben? Schauen wir uns die Statistik mal genauer an:

Die jungen Wilden

Junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren sind die absoluten Spitzenreiter im prokrastinieren. Kein Wunder, denn in dieser Lebensphase ist man noch auf der Suche nach sich selbst, viele Entscheidungen stehen an, und die Selbstdisziplin ist noch nicht voll ausgeprägt. Da wird die Party schon mal wichtiger als die Hausarbeit.

Männer versus Frauen

In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen prokrastinieren Männer häufiger als Frauen. In anderen Altersgruppen gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

Schüler, Studenten und Arbeitslose

Schüler und Studenten sind ebenfalls anfällig dafür, alles auf den letzten Drücker zu erledigen. Die vielen Freiräume und die fehlende Kontrolle verleiten dazu, die Zeit mit angenehmeren Dingen zu verbringen als mit dem Büffeln für die nächste Klausur. Ähnlich sieht es bei Arbeitslosen aus: Mangelnde Struktur und Motivation können dazu führen, dass man die Jobsuche immer wieder aufschiebt.

Singles und Perfektionisten

Singles prokrastinieren häufiger als Menschen in einer Beziehung. Vielleicht liegt es daran, dass sie mehr Zeit und Gelegenheit haben, sich ablenken zu lassen. Und dann wären da noch die Perfektionisten, die aus Angst vor Fehlern und Unvollkommenheit Aufgaben so lange nicht erledigen, bis sie sich völlig überfordert fühlen.

Aber Achtung: Diese Statistiken zeigen nur Tendenzen auf. Prokrastination ist ein komplexes Phänomen, das von vielen Faktoren beeinflusst wird. Es gibt auch viele Menschen, die nicht in diese Kategorien fallen und trotzdem mit Prokrastination zu kämpfen haben. Letztendlich ist es egal, ob Du jung oder alt, Single oder vergeben, Schüler oder Manager bist: Aufschieberei kennt keine Grenzen. Wichtig ist, dass wir lernen, mit dieser Verhaltensweise umzugehen und Strategien entwickeln, um sie zu überwinden.

5. Prokrastination - Manchmal auch ein Turbo für die Produktivität?

Obwohl prokrastinierendes Verhalten oft negative Konsequenzen hat, gibt es auch Situationen, in denen es sich positiv auswirken kann. Manche Menschen arbeiten tatsächlich effizienter und kreativer, wenn sie unter Druck stehen. Der Adrenalinstoß und die Konzentration auf das Wesentliche können zu Höchstleistungen führen.

Studien haben gezeigt, dass “aktive Prokrastinierer”, die bewusst Aufgaben aufschieben, um unter Druck besser arbeiten zu können, oftmals genauso erfolgreich sind wie Menschen, die Aufgaben sofort erledigen. Sie nutzen die “freie” Zeit oftmals, um Informationen zu sammeln, Ideen zu entwickeln und verschiedene Lösungsansätze zu durchdenken.

Ich bezeichne mich selbst als “Meisterin der Prokrastination”, wenn es zum Beispiel um meine Steuererklärung geht. Jedes Jahr aufs neue nehme ich mir ernsthaft vor, frühzeitig mit den Unterlagen zu beginnen, doch irgendwie landen die Belege und Formulare immer erst im letzten Moment auf meinem Schreibtisch. Auch wenn andere Personen in meinem Umfeld versuchen mich zu pushen, kontere ich mit “ach, keine Sorge, ich arbeite unter Druck viel besser”! Und tatsächlich: Am letzten Tag der Abgabefrist verwandelt sich mein Wohnzimmer in ein omprovisiertes Steuerbüro. Umgeben von Bergen mit Papier, bewaffnet mit Taschenrechner und Kaffeebecher, vertiefe ich mich in die Untiefen des Steuerrechts. Mit einer fast schon manischen Energie fülle ich die Formulare aus, rechne und sortiere wie am Fließband. Und das Erstaunliche: Trotz des Chaos und des Zeitdrucks gelingt es mir immer wieder, die Steuererklärung fristgerecht und korrekt einzureichen. Meine Erfahrung ist, dass je nach Fall, das Temporisieren für mich Vorteile hat. Der Adrenalinstoß und die Konzentration auf das Wesentliche helfen mir, komplexe Aufgaben in kürzester Zeit zu bewältigen. Ich nutze den Druck als Motivationsquelle und erreiche dann Höchstleistungen. Natürlich ist diese Methode nicht ohne Risiko und auch nicht für jeden geeignet, aber sie zeigt, dass Prokrastination nicht immer negativ sein muss.

“Aktive Prokrastinierer”, die bewusst Aufgaben aufschieben, um unter Druck besser arbeiten zu können, können oftmals genauso erfolgreich sein wie Menschen, die ihre To-Do´s sofort erledigen. Wichtig ist jedoch, dass man die Kontrolle über die eigene Prokrastination behält und sie nicht zum Selbstzweck werden lässt. Wer ständig aufschiebt und sich dann im letzten Moment abhetzt, riskiert Stress, Überforderung und schlechte Ergebnisse.

6. Wie überwindet man Prokrastination?

Die gute Nachricht ist: Prokrastination ist kein unüberwindbares Schicksal! Mit den richtigen Strategien, etwas Disziplin und der Bereitschaft, die eigenen Verhaltensmuster zu hinterfragen, lassen sich wichtige Anliegen mit weniger Hürden erledigen.

Ziele setzen und planen

  • Klare Ziele definieren: Was möchtest Du erreichen? Formuliere Deine Ziele konkret, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden. Je klarer Deine Ziele sind, desto motivierter wirst Du sein.

  • Aufgaben in kleine Schritte unterteilen: Große und komplexe Arbeiten können einschüchtern und zu Prokrastination führen. Zerlege deshalb große Aufgaben in kleinere, überschaubare Teilaufgaben. So wirken sie weniger bedrohlich und Du kannst schneller Erfolgserlebnisse verbuchen.

  • Prioritäten setzten: Nicht alle Angelegenheiten sind gleich wichtig. Konzentriere Dich auf die wichtigsten Verpflichtungen und delegiere unwichtige Aufgaben, wenn möglich. Erstelle eine To-Do-Liste und ordne die Aufgaben nach Priorität.

  • Realistische Zeitplanung: Plane genügend Zeit für die Erledigung der Arbeiten ein und berücksichtige dabei auch Pufferzeiten für Unvorhergesehenes. Sei realistisch in Deiner Zeitplanung und vermeide es, Dir zu viel vorzunehmen.

Die richtige Arbeitsumgebung schaffen

  • Ablenkungen minimieren: In unserer heutigen Welt gibt es unzählige Ablenkungen, die unsere Konzentration stören können. Schalte Dein Handy aus, schließe unnötige Tabs im Browser, informiere Deine Mitmenschen, dass Du nicht gestört werden möchtest und schaffe eine ruhige Arbeitsatmosphäre.

  • Ordnung schaffen: Ein aufgeräumter Arbeitsplatz fördert die Konzentration und Motivation. Räume Deinen Schreibtisch auf, sortiere unnötige Unterlagen aus und schaffe Dir eine angenehme und inspirierende Arbeitsumgebung.

  • Ergonomie: Achte auf eine ergonomische Gestaltung Deines Arbeitsplatzes. Ein bequemer Stuhl, eine angemessene Tischhöhe und eine gute Beleuchtung können Deiner Konzentration und Produktivität zugutekommen.

Motivation und Konzentration steigern

  • Positive Selbstgespräche: Ermutige Dich selbst und erinnere Dich an Deine Erfolge. Vermeide negative Selbstkritik und fokussiere Dich auf Deine Stärken. Sage Dir immer wieder: “Ich kann das!”, “Ich bin gut!”, “Ich werde diese Aufgabe erfolgreich bewältigen!”.

  • Visualisierung: Stelle Dir vor, wie Du Aufgaben erfolgreich erledigen und welche positiven Gefühle Du dabei empfindest. Visualisierung kann Dir helfen, Motivation und Selbstvertrauen aufzubauen.

  • Pausen einlegen: Regelmäßige Pausen sind wichtig, um die Konzentration zu erhalten und neue Energie zu tanken. Stehe auf, bewege Dich, gehe an die frische Luft oder mache eine kurze Meditation.

  • Die Zwei-Minuten-Regel: Wenn eine Arbeit weniger als zwei Minuten dauert, erledige sie sofort. So vermeidest Du, dass sich viele kleine Aufgaben anhäufen und Dich überfordern.

  • Pomodoro-Technik: Diese Technik sieht vor, in 25-Minuten-Intervallen zu arbeiten, gefolgt von einer 5-minütigen Pause. Nach jeweils vier “Pomodori” kannst Du eine längere Pause von 20-30 Minuten einlegen. Diese strukturierte Arbeitsweise kann Dir helfen, fokussierter und produktiver zu sein.

Mit Rückschlägen umgehen

  • Akzeptanz: Jeder prokrastiniert hin und wieder. Sei nicht zu streng mit Dir, wenn Du mal einen Durchhänger hast. Akzeptiere den Rückschlag und konzentriere Dich darauf, wieder auf den richtigen Weg zu kommen.

  • Analyse: Reflektiere die Gründe für Dein Aufschieben und überlege, wie Du sie in Zukunft vermeiden kannst. Was hat Dich davon abgehalten, die Aufgabe zu erledigen? Welche Gedanken und Gefühle waren damit verbunden?

  • Neustart: Fange einfach wieder an und konzentriere Dich auf Deine Ziele. Jeder Tag ist eine neue Chance, um produktiv zu sein und Deine Produktivitätsbarriere zu überwinden.

Professionelle Hilfe

Wenn Du das Gefühl hast, dass Deine Prokrastination Dein Leben stark beeinträchtigt, solltest Du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ein Coach oder Therapeut kann Dir helfen, die Ursachen für Deine Erledigungsblockade zu identifizieren und individuelle Strategien zur Überwindung zu entwickeln.

7. Fazit

Prokrastination ist ein weit verbreitetes Phänomen, das uns alle mal betrifft. Es ist aber mehr als nur Faulheit. Sie ist wie ein Chameleon, das sich in verschiedenen Formen zeigt: Mal als Angst vor dem Versagen, als Wunsch nach Perfektion, mangelnde Motivation oder einfach als Gefühl, überfordert zu sein. In unserem Gehirn ist dann richtig was los! Es ist wie ein Theaterstück, indem verschiedene Charaktere um die Hauptrolle kämpfen. Da ist das limbische System, “der Partylöwe” in uns, der nach Spaß und sofortiger Belohnung giert.

Und dann ist da der präfrontale Cortex, der “verantwortungsbewusste Erwachsene”, der an die Zukunft denkt und uns zur Disziplin mahnt. Bei der Prokrastination gewinnt oft der “Partylöwe”, und wir tanzen nach seiner Pfeife, obwohl wir eigentlich wissen, dass wir lernen sollten.

Das ständige Hinauszögern kann uns ganz schön zu schaffen machen. Stress, Frust, schlechte Noten, verpasste Deadlines - die Liste der negativen Folgen ist lang.

Aber halt! Prokrastination hat auch ihre guten seiten. Manche Menschen sind unter Druck einfach kreativer und produktiver. Sie brauchen den Adrenalin-Kick, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Was können wir also tun, um die “Aufschieberitis” in den Griff zu bekommen? Zunächst einmal ist es wichtig, sich selbst besser kennenzulernen. Was sind meine Schwachstellen? Wann und warum prokrastiniere ich? Sobald wir die Ursachen kennen, können wir gezielte Strategien entwickeln. Klare Ziele setzen, Aufgaben in kleine Schritte unterteilen, Prioritäten setzen, realistisch planen - all das kann helfen. Genauso wie eine gute Arbeitsumgebung, weniger Ablenkungen und eine Extraportion Motivation.

Und wenn gar nichts mehr hilft? Dann ist es vielleicht an der Zeit, sich professionelle Unterstützung zu holen. Ein Coach oder Therapeut kann helfen, die individuellen Ursachen für die Prokrastination aufzudecken und passende Lösungsstrategien zu entwickeln.

Prokrastination und Präkrastination - zwei Seiten derselben Medaille. Während die einen alles aufschieben, erledigen die anderen alles sofort. Beides kann zu Problemen führen. Die Kunst liegt darin, ein gesundes Mittelmaß zu finden und Aufgaben dann zu erledigen, wenn es am sinnvollsten ist.

Es lohnt sich, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzten und die eigenen Verhaltensmuster zu hinterfragen. Denn wer die Prokrastination versteht, kann lernen, sie zu überwinden und sein volles Potenzial entfalten.

8. Buchempfehlungen

# Bin fast fertig, muss nur noch anfangen…von Nicole Staudinger

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Nicole Staudingers "Bin fast fertig, muss nur noch anfangen" ist ein erfrischender und motivierender Ratgeber für alle, die sich im Dschungel ihrer To-Do-Listen und unerfüllten Wünsche verheddert haben. Mit einer guten Portion Humor und lebensnahen Beispielen zeigt die Autorin, wie man aus dem Teufelskreis des Aufschiebens ausbricht und endlich ins Handeln kommt.

Staudinger, bekannt für ihre authentische und direkte Art, nimmt kein Blatt vor den Mund und spricht die typischen Blockaden an, die uns davon abhalten, unsere Ziele zu verfolgen. Sie ermutigt dazu, sich von Perfektionismus und Selbstzweifeln zu verabschieden und stattdessen mit kleinen Schritten und einer positiven Einstellung anzufangen.

Das Buch bietet konkrete Tipps und Übungen, um die eigenen Prioritäten zu setzen, Aufgaben effizient zu erledigen und sich von unnötigem Ballast zu befreien. Dabei geht es nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, ins Tun zu kommen und das eigene Leben aktiv zu gestalten.

Besonders hervorzuheben sind:

  • Die humorvolle und authentische Schreibweise der Autorin.

  • Die konkreten Tipps und Übungen zur Überwindung von Aufschieberitis und Perfektionismus.

  • Die Ermutigung, die eigenen Wünsche und Ziele ernst zu nehmen und ins Handeln zu kommen.

"Bin fast fertig, muss nur noch anfangen" ist ein unterhaltsamer und inspirierender Ratgeber für alle, die endlich ins Tun kommen und ihr Leben aktiv gestalten wollen. Nicole Staudinger liefert wertvolle Impulse und praktische Tipps, um den inneren Schweinehund zu überwinden und die eigenen Träume zu verwirklichen.

# Aufschieben war gestern! Von Monique Bogdahn

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Monique Bogdahns "Aufschieben war gestern!: Geniale Tools nutzen, endlich ins Tun kommen, Erfolge feiern" ist ein praktischer und motivierender Ratgeber, der den Kampf gegen die allgegenwärtige Aufschieberitis aufgreift. Die Autorin, bekannt für ihren erfolgreichen Instagram-Kanal "aufschieben.war.gestern", liefert eine Fülle von Strategien, Tipps und Methoden, um endlich ins Handeln zu kommen und die eigenen Ziele zu erreichen.

Bogdahn analysiert zunächst die Ursachen von Prokrastination und zeigt auf, welche psychologischen und emotionalen Faktoren dahinterstecken können. Anschließend präsentiert sie ein breites Spektrum an Instrumenten und Techniken zur Bekämpfung des Aufschiebens, von klassischen Zeitmanagement-Methoden wie der Eisenhower-Matrix und der Pomodoro-Technik bis hin zu modernen Tools wie Apps und Software.

Besonders hervorzuheben ist der ganzheitliche Ansatz des Buches. Bogdahn betont die Bedeutung von Selbstreflexion, Achtsamkeit und Stressbewältigung und liefert konkrete Anleitungen, um negative Denkmuster zu durchbrechen und die eigene Motivation zu steigern. Sie zeigt auch, wie wichtig es ist, Erfolge zu feiern und sich für erreichte Ziele zu belohnen.

"Aufschieben war gestern!" ist ein praxisnaher und umfassender Leitfaden zur Überwindung von Prokrastination. Monique Bogdahn vermittelt ihre Botschaft mit einer positiven und ermutigenden Sprache und bietet eine Fülle von konkreten Hilfestellungen, die sich leicht im Alltag umsetzen lassen.

Besonders hervorzuheben sind:

  • Der ganzheitliche Ansatz, der psychologische, emotionale und praktische Aspekte berücksichtigt.

  • Die Vielzahl an konkreten Tools und Techniken zur Bekämpfung des Aufschiebens.

  • Die positive und motivierende Sprache der Autorin.

"Aufschieben war gestern!" ist ein wertvoller Ratgeber für alle, die endlich ins Handeln kommen und ihre Ziele erreichen wollen. Monique Bogdahn liefert eine Fülle von praktischen Tipps und inspirierenden Impulsen, um die Aufschieberitis zu überwinden und ein produktiveres und erfüllteres Leben zu führen.

 

Quelle

* Studie des SINUS-Instituts: "8 von 10 Deutschen leiden unter ihrer Aufschieberitis" (2011) - Diese Studie untersuchte das Aufschiebeverhalten der Deutschen in verschiedenen Lebensbereichen.
* Studie von TNS Emnid und Reader's Digest: "Schlechte Angewohnheiten der Deutschen" (2011) -  Diese Studie befragte die Deutschen zu ihren schlechtesten Angewohnheiten, darunter auch Prokrastination.
* Studie von Steel (2007): "The nature of procrastination: A meta-analytic and theoretical review of quintessential self-regulatory failure" -  Diese Meta-Analyse untersuchte verschiedene Aspekte der Prokrastination, darunter auch die  Zusammenhänge  mit  Alter,  Geschlecht  und  Persönlichkeitsmerkmalen.
* Studie von Sirois (2014):  "Procrastination and Stress: Exploring the Role of Self-Compassion" -  Diese Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Prokrastination,  Stress  und  Selbstmitgefühl.
* American Psychological Association (APA): Die APA veröffentlicht regelmäßig Artikel und Studien zum Thema Prokrastination.